Am Grünen Band entdeckte Heinz Sielmann während der Dreharbeiten viele seltene Tier- und Pflanzenarten.
Die Dreharbeiten zu der Tierdokumentation „Tiere im Schatten der Grenze“ führten Heinz Sielmann im Jahr 1988 erstmals in seine spätere zweite Heimat, ins Eichsfeld.
Im Grenzstreifen zwischen Ostsee und Thüringer Wald entdeckte der Filmemacher eine Vielzahl selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Der Todesstreifen an der deutsch-deutschen Grenze entpuppte sich als vielfältige Lebenslinie. Während seiner Dreharbeiten erkannte Heinz Sielmann den unglaublichen Wert dieses unbesiedelten Refugiums und nahm sich vor, es vor Massentourismus und zerstörerischen Veränderungen zu schützen, sollte die Grenze je einem vereinten Deutschland weichen.
Im Schlusswort zum Film „Tiere im Schatten der Grenze“ sprach Heinz Sielmann von einer besonderen Chance, die sich entlang des Eisernen Vorhangs für Naturschützer ergeben könnte: „Denkt man an die Geschichte dieser Grenze mitten durch Deutschland, dann kann man ihr wohl kaum etwas Positives abgewinnen. (...) Wie wir gesehen haben, gibt es im Schatten der Grenze noch intakte Lebensräume, Refugien der Natur mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt – ein verlockendes Ziel für ein gemeinsames Naturschutzprojekt von Ost und West.
Der Sitz der Heinz Sielmann Stiftung im Eichsfeld liegt nur knapp einen Kilometer von der ehemaligen deutsch-
deutschen Grenze entfernt.
Ich jedenfalls, meine lieben Zuschauer, kann mir kein besseres Denkmal für eine überwundene deutsch-deutsche Grenze vorstellen, als einen großen Nationalpark von der Ostsee bis zum Thüringer Wald.“
Was damals niemand ahnte: Die Dreharbeiten zu diesem besonderen Film würden das Leben von Heinz Sielmann maßgeblich prägen. Nur kurze Zeit nach der Ausstrahlung fiel die Mauer und Sielmanns Projekt konnte Wirklichkeit werden.
Mit den Jahren entwickelte Heinz Sielmann die Vision von einem Nationalpark von der Ostsee bis zum Thüringer Wald weiter. Aus der Todeszone am Eisernen Vorhang wurde Schritt für Schritt ein Paradies für die Natur. Heute gilt das Grüne Band als das erste und größte gesamtdeutsche Naturschutzprojekt.
Anfang der 90er-Jahre entstand die Idee, eine eigene Stiftung zum Schutz der Natur ins Leben zu rufen. Es war für Heinz und Inge Sielmann wie die Erfüllung eines Traums, als die Stadt Duderstadt der Heinz Sielmann Stiftung als Sitz der Stiftungszentrale 1995, ein Jahr nach der Gründung, das Gut Herbigshagen im Eichsfeld anbot – nur wenige hundert Meter Luftlinie von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt. Genau in dieser Umgebung war sieben Jahre zuvor ein Teil der Reportage „Tiere im Schatten der Grenze“ entstanden.
Das Grüne Band entwickelte sich zum Herzensprojekt des Naturfilmers und Naturschützers Heinz Sielmann, das heute von seiner Stiftung fortgeführt und durch Flächenkäufe zusätzlich ausgebaut wird. Was mit einer Vision begann, mündet im Herbst 2017 in einer großen Anerkennung: Neben anderen Naturschützern wird Inge Sielmann am 29. Oktober 2017 für ihr Engagement für das Grüne Band mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet.
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